Sharon Nord lebt im US-amerikanischen Richmond, Virginia. Das Herz der 68-Jährigen gehört allerdings nach wie vor ihrer Heimat: dem New Yorker „Big Apple“. Sie erzählt, wie sie die Notizbücher von paper republic für ihr Torten-Business einsetzt, worum es bei dem Projekt „Postcrossing“ geht und wieso sie mehr ältere Leute dazu ermutigen möchte, Social Media zu nutzen.

Wie sieht deine Vorgeschichte aus?

Ich habe mein Arbeitsleben in der New Yorker Hotelbranche begonnen, was toll war. Später heiratete ich, bekam drei Kinder und entschied mich für eine Ausbildung zur Pflegerin. Das passte einfach besser zu meiner Familiensituation. Ich arbeite seit über 30 Jahren in der Pflege und mir ist es damit super ergangen.

Malerin, Kuchenbäckerin, Videografin – du bist eine Frau mit vielen Talenten. Fangen wir mir mit dem Backen an!

Ich bin direkt aus der New Yorker Innenstadt nach Richmond gezogen und fühlte mich etwas rastlos (und gelangweilt). Also fragte ich mich: Was wollte ich schon immer lernen, wofür ich aber nie die Zeit hatte? Mir fiel direkt das Tortenbacken ein, also ging ich zu YouTube und fing an, mir Videos anzuschauen und zu üben. Jetzt backe und verkaufe ich nebenher Torten.

Wie kommen deine Notizbücher von paper republic dabei ins Spiel?

Ich habe nicht das beste Gedächtnis, also nutze ich mein Torten-Notizbuch für Kundenwünsche und für Skizzen meiner Designs. Außerdem habe ich darin einen Kalender, meine Preisliste und alle Details, zum Beispiel für wie viele Personen der Kuchen gedacht ist. Es läuft wirklich gut, ich habe mittlerweile Stammkunden, die jedes Jahr ihren Geburtstagskuchen bei mir bestellen. Jede Torte bekommt ein eigenes, kleines Porträt – ein Polaroid-Foto, das ich als Erinnerung in meinem Notizbuch aufbewahre. Teils als Aufzeichnung, teils als Ritual.

Warum benutzt du dafür Stift und Papier statt Tabellen?

Ursprünglich, weil ich nicht gut mit dem Computer umgehen konnte. Ich bin 68 Jahre alt und nicht damit aufgewachsen. Also ist alles, was ich am Computer mache, eher mühsam. Und darüber hinaus liebe ich den Akt des Schreibens; die Schreibkunst. Es fühlt sich einfach realer an und nimmt das Tempo raus wie nichts anderes.

Es gibt jede Menge Notizbuch-Anbieter. Warum hast du dich für paper republic entschieden?

Mir gefällt alles Mögliche an paper republic. Zuallererst mag ich, dass eure Notizbücher endlos oft nachfüllbar sind. Ich liebe auch das Leder. Es ist ein bisschen dicker als bei einigen anderen Anbietern. Und auch die Farben finde ich richtig schön.

Was mir noch sehr gefällt, sind eure Stories auf Instagram. Und die handgeschriebene Nachricht zu jedem Notizbuch. Für mich ist paper republic einfach so eine nette, kleine Firma. Ich glaube, eure Arbeit ist euch wirklich wichtig und ich fühle mich den Menschen verbunden, die diese wundervollen Ledernotizbücher anfertigen.

Sprechen wir über deine Kunst. Hast du dafür ein separates Notizbuch?

Ja, ich habe ein Notizbuch für meine Skizzen, mit drei kleinen Vögeln drauf, die für meine drei Kinder stehen. Ich habe mich nie für eine Künstlerin gehalten, aber ich glaube, wenn man neugierig genug ist, kann man alles lernen. Wie auch beim Backen, habe ich mir Videos angeschaut und viel geübt. Das Skizzieren ist mittlerweile eine meiner stillen Freuden.

Und was hat es mit dem Projekt „Postcrossing“ auf sich?

Der Wegzug aus New York, das Älterwerden – all diese Dinge gaben mir irgendwann das Gefühl, den Anschluss an die große weite Welt zu verlieren. Als ich von Postcrossing hörte, wollte ich es mal ausprobieren. Es ist ein weltweites Projekt, wo Menschen Postkarten an zufällige Leute irgendwo auf der Welt schicken. Deshalb habe ich ein weiteres Notizbuch für meine Postkarten, mit einer Schneckenpost-Illustration drauf. Ich notiere Details zu den von mir verschickten Karten und an wen sie gingen, und zu den Karten, die ich erhalten habe.

Was war der interessanteste Absendeort einer Karte, die du erhalten hast?

Ich bekomme viele aus Malaysia, Serbien, Russland – aus allen möglichen Ecken. Russland spielt eine ziemlich große Rolle beim Postcrossing, aber aus Amerika kann man dorthin aktuell keine Post schicken.

Ich liebe den Gedanken, dass eine kleine Postkarte von mir einer fremden Person auf der anderen Seite der Welt vielleicht den Tag versüßt. Man kann bei Postcrossing auch die Community bitten, jemand Bestimmtem eine Karte zu schicken. Zum Beispiel: „Bitte schickt meiner Freundin Jane eine Postkarte, sie ist krank.“

Das habe ich für meine Enkelin gemacht. Sie liebt Pferde. Sie hatte Geburtstag und bekam über 70 Postkarten aus der ganzen Welt, mit selbstgemalten Pferden für sie oder einfach einer herzlichen Nachricht. Meine Enkelin fand es toll und wird die Karten für immer behalten.

Solche kleinen, liebenswürdigen Gesten werden meinen Glauben an die Menschheit immer wiederherstellen.

Du hast noch ein weiteres Ziel: Menschen, die ohne Computer aufgewachsen sind, zu mehr Aktivität im Netz und auf Social Media zu bewegen. Kannst du uns mehr darüber erzählen?

Ich habe das Gefühl, dass viele Leute in meinem Alter sich da ein wunderbares Instrument entgehen lassen, um in Kontakt mit anderen zu bleiben. Außerdem finde ich es so wichtig, auch im Alter immer wieder neue Dinge zu lernen und sich aus seiner Komfortzone herauszuwagen. Viele Menschen in meinem Alter sind einsam. Und im besten Fall kann Social Media wunderbar dabei helfen, in Verbindung zu treten und sich eine grenz- und generationenübergreifende Community aufzubauen. Durch gemeinsame Leidenschaften, Interessen oder Memes.

Ich habe also angefangen zu experimentieren – zuerst mit Instagram, dann mit TikTok. Und zwar nicht nur durch Scrollen, sondern ich habe auch gepostet. Man ist anfangs etwas eingeschüchtert, aber es ist auch aufregend. Als würde man einen Schritt in die Welt von jemand anderem wagen – und die andere Person in sein eigenes Universum einladen. Vielleicht hat irgendjemand eine ganz verrückte Leidenschaft, aber heutzutage ist es recht einfach, andere mit derselben Passion zu finden.

Es ist definitiv herausfordernd. Gefühlt sind die sozialen Medien die Domäne junger Leute. Aber ich war früh bei TikTok dabei und ein Post von mir ging viral. Ich glaube, es ist wichtig, den Anschluss nicht zu verlieren. Man muss Neues lernen. Und nicht am Ende in einem Raum voller Leute sitzen, die alle über Instagram reden, während man selbst nur Bahnhof versteht. Von daher nehme ich die Herausforderung gerne an und versuche mehr Leute zu ermutigen, es auszuprobieren.

Was ist dein Rat für Leute, die mit Social Media gar nichts anfangen können, aber auch neugierig sind?

Augen zu und durch. Man muss Ja sagen zu neuen Dingen. Neun von zehn Gelegenheiten sollte man ergreifen – und neue Menschen treffen oder etwas dazulernen. Aktiv zu bleiben, ist gut fürs Gehirn und Herz.

Also lade dir die Apps runter und versuche es einfach mal. Man kann dort super mit jüngeren Leuten ins Gespräch kommen. Das ist so wichtig, weil die junge Generation leidenschaftlich ist und das Leben beim Schopf packt. Steck dich nicht selbst in eine Schublade, nur weil du älter bist oder andere jünger sind.

Letzte Frage: Du hast richtig viele Notizbücher. Welches magst du am liebsten?

Ich bin hin und weg von meinem neuesten Notizbuch, das ich bei euch bestellt habe. Ich habe es mit einem Spruch prägen lassen, den mein Vater mir mein Leben lang immer wieder gesagt hat:

„Steh auf, ich zähle auf dich.“

Der Spruch hatte mit seiner Arbeit zu tun, er war Rennreiter. Die fallen vom Pferd und müssen sofort wieder aufsteigen. Aber mir gefällt auch der tiefere Sinn: Ich vertraue darauf, dass du das schaffst und dass du dranbleibst.

Mehr von Sharon findest du bei Instagram und TikTok.

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